Im Frühsommer 1944 wurden mehr als 15 000 ungarische Juden anstatt nach Auschwitz zur
Zwangsarbeit nach Österreich verschickt. Dies war ein Zeichen des guten
Willens
Eichmanns und Himmlers, die nach der erfolglosen Mission des Doppelagenten
Grosz, Kontakt mit den Westmächten wegen eines Separatfriedens aufzunehmen, die
Verhandlungen weiterführen wollten. Diese sog. Kastner-Juden
- R. Kastner führte als
Leiter des Budapester Hilfs- und Rettungskomitees mit der SS die diesbezüglichen Gespräche -
wurden im Raum Wien und Niederösterreich zum Arbeitseinsatz verschleppt. Ende 1944 und
im Frühjahr 1945 wurde ein großer Teil von ihnen nach Theresienstadt deportiert, wobei
bereits auf den Todesmärschen dorthin viele starben bzw. ermordet wurden.