Die Autorinnen beschreiben ihr Zeitzeugenprojekt am Jüdischen Museum Prag. Sie
sammelten über 2000 Interviews mit Leuten, die die Verfolgungen der Nazis überlebten, von
tschechischen Juden oder auch jenen, die nach 1945 in der Tschechoslowakei, später Tschechien
lebten. Die Autorinnen verwenden für ihre Interviews einen einfachen Kassettenrekorder. Die
Überlebenden werden nicht in irgendein Studio gebracht, sondern in den meisten Fällen zu Hause
besucht. Dies hat den Vorteil, dass so eine sehr intime Gesprächsatmosphäre entsteht, die es den
Autorinnen ermöglicht, mit den Erzählern unerwartet vertraut sprechen zu können. Die
Autorinnen zeigen auch eine neue Sicht auf die tschechisch-jüdische Vorkriegsgesellschaft. Die
meisten fühlten sich als Tschechen und assimiliert. Die Geschichten der Überlebenden sind nur
schwer zu generalisieren, die Autorinnen zeigen aber einige unglaubliche Schicksale scheinbar
gewöhnlicher Menschen.