Alice Ehrmann, ein 17-jähriges Mädchen aus einer Mischehe, wurde 1943 ohne ihre
Eltern nach Theresienstadt deportiert. Dort verliebte sie sich in ihren späteren Ehemann Zeev
(Vilém) Shek, ein Zionist und später einer der bedeutendsten Sammler von Dokumenten über
Theresienstadt. Nachdem Shek im Herbst 1944 deportiert wurde begann Ehrmann ihr Tagebuch
zu schreiben. Um ihre Aufzeichnungen zu verbergen, schrieb sie auf Deutsch in hebräischen
Buchstaben. Ihr Tagebuch ist eine bewegende Darstellung einer reflektierenden, hochintelligenten
jungen Frau, die Angst um ihren Geliebten hat. Gleichzeitig beobachtet sie die Geschehnisse im
und um das Ghetto und schildert die letzten neun Monate Theresienstadts. Sie war über
Entscheidungen im Ghetto gut informiert und außerdem sammelte sie Dokumente über
Theresienstadt. Als Shek zurückkehrte, heirateten die beiden und emigrierten nach Israel. Wir
veröffentlichen hier eine kommentierte Abschrift des Tagebuchs.