Die Ansichten über den Ältestenrat in Theresienstadt waren schon immer ein umstrittenes Thema in der Diskussion darüber. Vor allem H. G. Adlers Werk über Theresienstadt ist geprägt von seiner
Voreingenommenheit und seinem moralischen Urteil gegenüber der Selbstverwaltung. Diese
negative Definition über die jüdischen Räte wurde von Raul Hilberg in
seinem Werk Die Vernichtung der europäischen Juden noch weiter
zugespitzt. Die Fragestellung drehte sich vor allem darum, inwieweit die Arbeit des
Ältestenrates als eine Art Kollaboration mit den Deutschen gesehen werden konnte, und
welche Möglichkeiten seine Mitglieder hatten und nutzten, sich diesem Dilemma zu entziehen.
Erst in den letzten Jahren gewann die Tätigkeit und Verantwortung dieser tragischer Gestalten
eine angemessene Einschätzung.